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Stabilisator

Der Stabilisator (kurz Stabi) hat folgende Aufgabe: Er nimmt bei Lastwechseln (beim Einlenken in die Kurve) Griff von der entsprechenden Achse weg um ein willigeres Auto zu bekommen (Drang zum Übersteuern). Nach Durchfahren der Kurve und dem darauf folgenden Beschleunigungsvorgang unterstützt der Stabilisator dadurch, dass er der hinteren Achse mehr Griff spendiert um ein Ausbrechen zu verhindern. Stabilisatoren haben daher hauptsächlich Vorteile bei schnellen Lastwechseln wie z.B. in schnell zu fahrenden Schikanen.

Wie man den Stabilisator einstellt ist von Fahrzeug zu Fahrzeug unterschiedlich. Bei Elektro-Fahrzeugen werden meist die Stabilisatordrähte gewechselt (verschiedene Durchmesser bzw. Härte). Bei Verbrenner-Fahrzeugen werden jedoch die so genannten Stabilisator-Schwerter verdreht. Ein waagerechtes Schwert (0°) entspricht dann einem weichen Stabilisator, ein senkrechtes Schwert (90°) einem harten Stabilisator. Auf diese Weise lässt sich der Stabilisator sehr einfach und stufenlos einstellen. Außerdem kann er somit direkt auf der Strecke eingestellt werden ohne etwas zerlegen zu müssen.

Der hintere Stabilisator hat demzufolge Einfluss auf das heraus fahren aus einer Kurve, beim beschleunigen und beim fahren unter Last. Fahren unter Last bedeutet, dass der Fahrer in der Kurve auf dem Gas bleibt (auch wenn es nur 50% Gas sind). Ein weicher hinterer Stabi bringt mehr Hinterachsgriff im Kurveneingang und mehr Traktion im Kurvenausgang. Allerdings spricht der Wagen langsamer an. Ein harter hinterer Stabi führt zu einem Fahrzeug das schneller anspricht. Nachteile hierbei sind ein höherer Reifenverschleiß hinten, weniger Hinterachsgriff im Kurveneingang und weniger Traktion im Kurvenausgang und somit zu Übersteuern in langsamen Passagen.

 

Der vordere Stabilisator hat Einfluss auf das Einlenkverhalten beim einlenken in eine Kurve, beim verzögern und beim rollen ohne Last. Rollen ohne Last bedeutet hier, dass der Fahrer in der Kurve vom Gas geht und erst nach durchfahren der Kurve wieder beschleunigt. Ein weicher vorderer Stabi bringt mehr Vorderachsgriff und mehr Traktion im Kurveneingang. Allerdings spricht auch hier der Wagen langsamer an. Ein harter Stabi vorne führt zu einem Wagen, der schneller anspricht. Nachteile hierbei sind ein höherer Reifenverschleiß vorne, weniger Vorderachsgriff im Kurveneingang und Untersteuern in langsamen Passagen.

Wenn man sich nun die PROS und CONTRAS anschaut, stellt man fest, dass es prinzipiell immer besser ist mit weichem oder gar keinem Stabi zu fahren. Manchmal ist es jedoch notwendig viele Nachteile in Kauf zu nehmen um einen Vorteil heraus zu schlagen. Beispiel hierfür ist eine enge 180°-Kurve. Hat man hier im Kurveneingang zu wenig Vorderachsgriff, kann man Federn und Öl wechseln wie man will. Man wird es nur schwer ändern können. Wird in diesem Fall jedoch ein härterer hinterer Stabi eingebaut, führt dies wie oben geschrieben zu einem Fahrzeug das schneller anspricht und in langsamen Passagen eher zum Übersteuern tendiert (da beim einlenken Griff weg genommen wird). Und schon kommt man deutlich schneller um diese Spitzkehre. Manchmal ist eben weniger Griff besser!!!